Drei Fragen an Jorge Salinas
Jorge Salinas ist Berufsschullehrer in Spanien. Eine Woche lang hat er im Rahmen von Erasmus+ bei uns an der Bergiusschule hospitiert. An seiner Schule, der IES Haygón, in San Vicente del Raspeig (Alicante) werden mehrere Ausbildungen in den Bereichen Sport sowie Handel und Marketing angeboten. Jorge Salinas unterrichtet dort ‚Rettungsschwimmen und Erste Hilfe‘, ‚Spiele und Freizeitaktivitäten‘ sowie ‚Hidrokinetics‘, oder auch ‚Aquaerobics‘, also Schwimmen für Schwangere, Babys, Senioren oder zur Entspannung.
Herr Salinas, Sie haben fünf Tage bei uns an der Bergiusschule verbracht. Welche Eindrücke und Erfahrungen haben Sie gesammelt?
Ich habe in der vergangenen Woche sehr viele positive Eindrücke und bereichernde Erfahrungen in verschiedenen Schulformen und Abteilungen gesammelt. Hospitiert habe ich zum Beispiel im Sportunterricht in der Fachoberschule und im Fremdsprachenunterricht in Englisch und Spanisch bei Hotelkaufleuten sowie bei Köchinnen und Köchen. Alle Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler, die ich in der Woche kennengelernt habe, waren super nett. Ich finde, dass die Schülerinnen und Schüler, die jetzt in ihre Prüfungen starten, sehr gut darauf vorbereitet sind.
Sind Ihnen Unterschiede zum spanischen Berufsschulunterricht aufgefallen?
Ja, es gibt viele Unterschiede. Zum Beispiel haben die Schülerinnen und Schüler an unserer Schule nur eine Fremdsprache. Sie lernen ausschließlich Englisch. Allerdings unterrichten wir im Bereich Sport einige Fächer auf Englisch. Der Fremdsprachenunterricht ist dann Teil des Fachunterrichts, also zum Beispiel ist es möglich, dass die Fächer Schwimmen oder Leichtathletik nur auf Englisch unterrichtet werden. Aber das liegt auch an den unterschiedlichen Ausrichtungen unserer beider Schulen. Ich denke, dass der Unterricht für Hotelfachleute an spanischen Schulen eher wie bei euch abläuft.
Welche Anregungen nehmen Sie mit nach Hause?
Total gut gefallen hat mir die Organisation des Unterrichts. In Spanien gibt’s nicht so häufig Doppelstunden. Einzelstunden machen meiner Meinung nach den Rhythmus hektischer. Auch gefällt mir die Kombination von Theorie und Praxis sehr gut. Der Fremdsprachenunterricht bei euch hat unter anderem durch die vielen Grammatikübungen ein hohes Niveau. Was mir besonders am Herzen liegt ist, die Erasmus+-Idee weiterzutragen: Kontakteknüpfen ohne Grenzen. Es wäre toll, wenn wir unsere Kontakte nutzen und eines Tages vielleicht sogar eine Partnerschaft mit einer spanischen Beruflichen Schule auf die Beine stellen. Das würde mich sehr freuen.
Meine Woche an der Bergiusschule verging wie im Flug. Ich bedanke mich sehr bei der Schulleiterin Susanne Albert für die Möglichkeit, zu hospitieren und bei allen Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern, die mich so herzlich aufgenommen und großes Interesse an meiner Arbeit gezeigt haben. Mein besonderer Dank gilt Antonia Strübel für die sehr gute Organisation und extrem gute Unterstützung!
Foto und Interview: Sabine Stubbe