Der Tag der Bergius-Kicker
Die Spieler
Am Start: 16 Mannschaften, davon neun Teilzeitklassen der Berufsschule und sieben Vollzeitklassen (Fachoberschule, Berufsfachschule und Bildungsgang zur Berufsvorbereitung). Insgesamt zeigen heute 96 Spielerinnen und Spieler in drei Runden ihr fußballerisches Können bevor die vier Finalisten feststehen.
Ins Halbfinale ziehen schließlich drei Vollzeitklassen und eine Berufsschulklasse ein. Souverän und verdient gewinnt die 12FOA2 das diesjährige Fußballturnier der Bergiusschule. Den zweiten Platz belegt die 11FOA2. Den dritten holt sich die 11BFS. Viertbeste Mannschaft wird die Klasse 11HF2.
Mimoun (17) aus der 11BFS resümiert nach Turnierende: „Es hat Spaß gemacht. Manchmal waren wir aber ein bisschen zu emotional“. Das kann auch Roberto aus dem Siegerteam bestätigen. Er hat einen guten Ratschlag für alle Fußballer parat:“ Einige Teams können noch an ihrer Disziplin arbeiten. Mit viel Selbstbeherrschung ist man erfolgreicher“. Der Neunzehnjährige muss es wissen. Er kickt seit 15 Jahren und spielt in seiner Freizeit beim SG Bornheim in der Verbandsliga.
Die Schiedsrichter
Die Unparteiischen werden von den Schülerinnen und Schülern selbst gestellt. „Dass die Schiedsrichter aus den anderen Mannschaften kommen, funktioniert prima und hat sich bewährt“, freut sich Roland Sossenheimer, Sozialpädagoge der Bergiusschule und Mitglied im Orga-Team. Das bestätigt auch Siyar (25) aus der 12FOA1 nach seinem ersten Einsatz im Spiel 11BFS gegen das Mixed-Team aus Fleischern und Bäckern (10Fl/Bä): „Das war ein faires Spiel. Ich hatte als Schiedsrichter nicht viel zu tun.“
Die Zuschauer
Spätestens beim fünften Spiel der ersten Runde wird’s lauter im gut besetzten Zuschauerraum. Anfeuerungsrufe schallen von der oberen rechten Tribüne. Dort sitzen die Schülerinnen und Schüler der 12SG2. „Wir sind die Besten und wollen gewinnen“, ist sich Sophie (24) sicher. Selbst beim Stand von 0:1 für die gegnerische Mannschaft. Gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen und Schülern feuert sie die Systemgastronomen unten auf dem Spielfeld an.
„Wir sind leidenschaftliche Zuschauer“, sagt Ardian (21). „Aber“, fügt sein Mitschüler Robin (16) hinzu, „man spürt auch einen gewissen Druck auf den Schultern. Ich glaube, ohne Turniercharakter würden mir die Spiele besser gefallen“. Anders sieht es Viktor. Ihm gefällt’s so, wie es ist. Gerne wäre er auch unten auf dem Spielfeld dabei. „Aber ich habe zu viel Lampenfieber, vor so vielen Zuschauen zu spielen“, gibt der Achtzehnjährige offen zu.
Neben viel Spaß und Begeisterung gibt es aber auch lange Gesichter. Einigen Schülerinnen und Schülern wird schließlich die Zeit auf der Zuschauertribüne zu lang. Insbesondere denen, deren Mannschaften bereits ausgeschieden sind.
Andere bleiben bis zum Schluss enthusiastisch. „Man muss ja seine Mannschaft unterstützen“, ist sich Noah (19) aus der HRF5 sicher. Der angehende Hotelfachmann, der bis gestern Abend noch krank im Bett lag, bereut es nicht, bis zum Turnierende dabei zu sein. „Das Turnier hat mir Spaß gemacht. Könnte jeden Tag so sein“, fügt er lächelnd hinzu. Auch Yvon (20) und Linda (17) pflichten ihm bei. Die drei feuern ihr Team, das als einziges in einheitlichen Trikots angetreten ist, vom Spielfeldrand an. Mit dem vierten Platz ihrer Fußballer in „Pink/Rosé“ sind sie sehr zufrieden.
Auch die Lehrkräfte lassen sich vom Schul-Fußballfieber anstecken. „Sehr spannend“, findet Asmerom Gebru das Turnier. Ihn freut es besonders, dass die teilnehmenden Klassen dabei ihre Teamfähigkeit weiterentwickeln können. Jörn Hintze kann sich gut vorstellen, dass im nächsten Jahr auch ein Lehrkräfte-Team mit dabei ist. Wobei er keine Prognose darüber abgeben möchte, wie erfolgreich ein solches auf dem Fußballplatz wäre. „Definitiv wäre das ein Zuschauermagnet und die Schülerinnen und Schüler hätten ihren Spaß.“
Alexandra Schiedeck aus dem Sekretariat und Schulhausverwalter Daniel Grabmann wollten sich ebenfalls das Fußballturnier nicht entgehen lassen und verfolgen einige Spiele gespannt von der Tribüne. Gefragt, für welche Mannschaft sie mit fiebern, antwortet Alexandra Schiedeck nonchalant: „Ich bin für alle meine Kinder!“
Das Orga-Team und die Schulleitung
„Ich freue mich sehr über die gut besuchte Sporthalle. Man kann die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler richtig spüren“, sagt Schulleiterin Susanne Albert. Auch Beatrice Dommasch, Mario Kriegel und Roland Sossenheimer, die drei Organisatoren des Fußballturniers sind sehr zufrieden. „Natürlich war’s mal wieder eine Herausforderung fürs Orga-Team“, sagt Sozialpädagoge Sossenheimer. „Am wichtigsten ist für uns, dass die Spiele fair verlaufen und allen Beteiligten Spaß machen“. Darin sind sich die drei einig.
Und die Lehrkräfte?
Haben teilweise jede Menge Adrenalin produziert und fühlen sich gut. Einige sogar super gut, wie Sebastian Guse. „Ich fühl mich auch als Sieger“, freut sich der Klassenlehrer der der 12FOA2, schwingt sich nach Turnierende auf sein Fahrrad und radelt behände davon.
Fotos: Asmerom Gebru, Susanne Albert, Sabine Stubbe