Mörsern und mischen in der Kakaowerkstatt
Je drei Kakaobohnen in einem Mörser erwarten die Schülerinnen und Schüler der zwei 10. Klassen der Berufsfachschule am Donnerstagmorgen im Werkraum im Frankfurter Palmengarten. „So entfernen Sie zuerst die Schale“, demonstriert die Mitarbeiterin der Grünen Schule den Jugendlichen, „und dann zerstoßen und zerreiben Sie die Kakaobohnen in Ihrem Mörser“, führt sie fort.
Schon kurze Zeit später duftet es verführerisch nach Schokolade. „Doch so pur schmeckt die Kakaomasse noch sehr herb und bitter,“ weiß Ayoub aus der 10BFS1. „Da muss auf jeden Fall Zucker dazu,“ ruft Mimoun (10BFS2) und fügt Puderzucker, Rohrohrzucker, Kakaopulver und etwas Kokosöl zur Kakaomasse in seinem Porzellanmörser. Samuel zeigt stolz seinen fertigen Kakaoaufstrich und greift nach einem Butterkeks und einem Stückchen Banane. Dann genießt er den süßen Snack.
Nachdem alle ihre eigene Kakaocreme gegessen haben und die Mörser mitsamt der Stößel wieder gewaschen sind, geht es weiter in die Tropen, der Heimat des Kakaobaums. Naja, nicht so ganz. Statt einer Reise nach Südamerika oder Westafrika, suchen wir ein Gewächshaus auf. Unter fachkundiger Anleitung bestaunen wir hier in warm-schwüler Tropenumgebung winzige weiße Kakaoblüten und eine gelbe Kakaofrucht am immergrünen Baum. „Blüten und Früchte wachsen direkt am Stamm. Das nennt man Kauliflorie“, erklärt die Mitarbeiterin des Palmengartens. Sie greift in ihren Korb und lässt uns probieren: Fermentierte und geröstete Kakaobohnen, Fairtrade-Schokolade aus Bio-Anbau und zum Abschluss noch eine längliche, schwarze und schrumpelige Kapselfrucht mit royalem Namen. Was kann das gewesen sein?
Susanne Allert und Sabine Stubbe