Paris mon amour
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Studienfahrt der 11HMKÖ1 vom 17. bis 21. Juli 2023 nach Paris

Text Ilga Schütte   Fotos Mascha Urbigkeit

Am Montag, dem 17. Juli traf sich die Klasse 11HMKÖ1 bereits um 06.30 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof, denn der Zug nach Paris fuhr bereits um 06.56 Uhr ab, und ein Zugticket für diese frühe Uhrzeit war viel billiger als für spätere Züge. Schwuppdiwupp war man in nur 3 ½ Stunden im schönen Paris, wo man nahezu noch den gesamten Tag vor sich hatte. In Paris hatten sich die Unruhen wegen der anstehenden Rentenreform etwas beruhigt, es gab auch glücklicherweise keine Streiks oder ein Aussetzen der öffentlichen Verkehrsmittel nachts.

Jedenfalls war die Stimmung gut: alle 22 mitfahrenden Schülerinnen und Schüler erschienen in T-Shirts mit dem witzigen Hinweis auf dem Rücken „If lost, return to“ mit Pfeil auf ein Foto der Klassenlehrerin, Frau Schütte. Die beiden Lehrerinnen, Frau Urbigkeit und Frau Schütte, bekamen bei Ankunft in Paris jeweils ein T-Shirt mit einem Foto der Klasse geschenkt, ebenfalls mit dem rückseitigen Hinweis, dass die beiden Lehrerinnen doch bei Verlust bei eben der Klasse 11HMKÖ1 abzugeben wären.

In Paris angekommen benötigte man leider etwas mehr Zeit als gewünscht, um die Metro-Tickets zu organisieren. Aber dann hielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer für 35 € ein Wochenticket in der Hand, mit dem man sogar dann am Mittwoch nach Versailles fahren konnte. Das Beste daran: Man brauchte sich in puncto Mobilität um nichts mehr zu kümmern!

Das Hotel Ibis Budget Porte de Montmartre befand sich in recht abenteuerlichen Gefilden der Hauptstadt Frankreichs. Aber es konnten überraschenderweise alle 14 Zimmer direkt bei Ankunft gegen 13 Uhr bezogen werden, obwohl der Check-in erst für 15 Uhr garantiert war. Außerdem konnte man in der Gegend günstig essen, z.B. ein 3-Gang-Mittagsmenü inklusive Getränke für nur 15 €.
Nachmittags hatte die Gruppe also ausführlich Zeit, sich dem nahe gelegenen Montmartre zu widmen. Es ist die höchste natürliche Erhebung der Stadt. Übrigens wurde hier früher Gips abgebaut. Im 19. Jahrhundert war es hier noch ländlich und der Montmartre war eine künstlerische Hochburg: z.B. Renoir, Van Gogh, Toulouse-Lautrec, Suzanne Valadon, Utrillo, Picasso, Braque und Modigliani lebten hier. 1860 wurde Montmartre in Paris eingemeindet.

Montmartre bedeutet Märtyrerhügel. Um das Jahr 250 wurde Dionysius Bischof von Paris. Seine christliche Botschaft erregte Ärger. Der römische Statthalter ließ ihn und zwei Begleiter zum Tode verurteilen. Der Legende nach soll Dionysius nach seiner Hinrichtung auf dem Montmartre den Kopf in seine Hände genommen haben und noch stolze sechs Kilometer weit gegangen sein. Auf dieses Weises wurde Dionysius zum französischen Nationalheiligen Saint Denis.

Der Spaziergang der Klasse 11HMKÖ1 am Montmartre begann am Moulin Rouge. Die nächste Station auf dem Weg nach oben war das Café des deux Moulins, in dem Amélie in dem Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ aus dem Jahr 2001 arbeitet. Auch die „Je t`aime-Mauer“ auf der in 250 Sprachen „ich liebe dich “ steht, besuchten wir.

1873 wurde der Bau der Kirche Sacré-Coeur oben auf dem Montmartre beschlossen – zum Gedenken an die französischen Opfer des Französisch-Preußischen-Krieges von 1870 bis 1871 und zur Buße und Versöhnung nach den Ereignissen der Pariser Kommune. Sie wurde aber erst im Jahr 1914 fertiggestellt und wegen des 1. Weltkrieges erst 1919 geweiht. Sie ist im neo-romanisch-byzantinischen Stil gebaut. Der Architekt Paul Abadie war von der Hagia Sophia in Istanbul und vom Markusdom in Venedig inspiriert. Der Bau wurde ausschließlich aus Spendengeldern finanziert.

Wenn man sich Mühe gibt, kann man vom Montmartre aus auch den Eiffelturm erblicken: 300 m hoch, 1.700 Stufen. Der Turm hat durch seine Konstruktion die größtmögliche Winddurchlässigkeit, so dass er auch stärksten Stürmen standhalten kann. Zur Hundertjahrfeier der Französischen Revolution von 1789 wollte Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts ein Zeichen setzen. Der Bauunternehmer Gustave Eiffel (1832-1923) wurde mit diesem Projekt beauftragt. Was kaum jemand weiß: Der Namensgeber des Eiffelturms war aber eigentlich nicht sein Erfinder. Ersonnen hatten das Bauwerk zwei Ingenieure aus Eiffels Büro: Maurice Koechlin und Emile Nougier. Eiffel setzte schon damals auf Mitarbeitermotivation: Er beschäftigte maximal 250 Menschen, die er gut bezahlte. Es gab nur einen Todesfall – für die damalige Zeit eine erstaunlich geringe Zahl. Der Pariser Eiffelturm sollte nach 20 Jahren wieder abmontiert werden. Aber 1903 wurden erste Funkversuche vom Turm unternommen und durch die Erfindung der drahtlosen Telegrafie wurde der Turm zum höchsten Sendemast.

Er wurde auch als gleichsam republikanisches Gegengewicht zum konservativ-religiösen Monument Sacré-Coeur auf Montmartre stehen gelassen. Übrigens gab es beim Bau großen Protest aus der Künstlerszene, so gab es einen offenen Brief von 300 Künstlern und Intellektuellen, die gegen „den nutzlosen und monströsen Eiffelturm im Herzen unserer Hauptstadt“ wetterten.
(https://www.planet-wissen.de/kultur/metropolen/paris/pwiedereiffelturm100.html)

Nach einem Rundgang im Stadtviertel Marais, geführt von Leo Hary und Emil Liebelt, mit dem ältesten Pariser Place des Voges wurde die Klasse am Dienstag von Stéphanie Le Simple im Hotel Mandarin Oriental Paris empfangen. Es handelt sich dabei um ein außerordentlich elegantes Hotel der Mandarin Oriental Hotel Group. Die Hotelkette mit Hauptsitz in Hongkong betreibt knapp 40 luxuriöse Häuser der 5-Sterne-Kategorie. Besonders beeindruckend für uns war die Präsidenten-Suite inklusive Roof-Top-Garten, die für läppische 26.000 € pro Nacht zu haben ist.

Am Mittwoch ging es dann nach Versailles – nachdem zuvor einige Schwierigkeiten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ausgeräumt werden mussten. Genau wie in Frankfurt finden in Paris während des Sommers nötige Bauarbeiten in der Metro statt, die Umwege und Umstiege bedingen. Das Schöne in Frankreich: Museen gewähren EU-Bürgern unter 26 Jahren freien oder stark reduzierten Eintritt. Der Ausweis ist dafür stets mitzuführen. 😉 So kostete der Eintritt für die meisten Schüler nur 10 €. Die Schlosstour führte durch die königlichen Gemächer. Natürlich war der Höhepunkt der Schlossbesichtigung der Spiegelsaal: das durch 17 Fenster einfallende Licht trifft auf 17 gegenüberliegende Spiegel. Hier wurde der preußische König Wilhelm I. 1871 zum Deutschen Kaiser ausgerufen. 1919 wurde dort der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet, der den Ersten Weltkrieg beendete. (heißer Tipp für Interessierte: www.planet-wissen.de – informativ und eingängig)

Nicht entgehen lassen sollte man sich den großen Schlosspark mit dem Gran Canal und den Gartenschlössern Grand Trianon und Petit Trianon. Also gewissermaßen hat man hier „three in one Chateaux“. Unglaublich! Le Petit Trianon ließ Ludwig XV. für seine Mätresse Madame Pompadour errichten. Übrigens hatte er ein gutes Dutzend Mätressen. Am Ende wohnt aber dort seine Skandalgeliebte Madame du Barry. So war der Besuch des Petit Trianon ebenfalls eine gute Vorbereitung für den aktuellen Kinofilm „Jeanne du Barry“ mit Maïwenn Le Besco als Jeanne du Barry und Johnny Depp als König Ludwig XV. Man musste für diese Kinovorbereitung allerdings ein bisschen laufen. Die „Schlösschen“ befanden sich ganz am Ende des Schlossparks! Den Weg dorthin legt man beschwingt von Barockklängen zurück, die aus dem Gesträuch des riesigen Schlössergartens an das Ohr der Besucher dringen.

Die Klasse wurde am Donnerstag im Marriott Paris Champs-Elysées zu einer Hausführung und Vorträgen zur Geschichte der Marriott International, Inc. empfangen: 1927 sicherte sich das Ehepaar John Willard Marriott und Alice Marriott exklusive A&W-Franchiserechte. (Bei A&W handelt es sich um das älteste US-amerikanische Unternehmen der Systemgastronomie.) Im Angebot waren Root Beer und Tacos. Bald danach folgte die Eröffnung eines Hotels in Washington. Seit der Übernahme von Starwood ist Marriott die größte Hotelkette der Welt. Sogar der Hoteldirektor, Herr Meile, hatte sich angeboten, dazuzukommen und plauderte ein bisschen aus dem Nähkästchen: So steht z.B. das Ende der Renovierung des Marriott Champs-Elysées bis zum Beginn der Olympischen Spiele in Paris im Jahr 2024 in Sternen. Warum verkauf Marriott noch heute ausschließlich Pepsi? Nun, im Jahr 1991 war die Marriott International, Inc. in finanziellen Schwierigkeiten. Man bat den Limonade-Lieferanten Coca-Cola um einen Kredit. Coca-Cola weigerte sich, aber Pepsi gewährte den Kredit und man bleibt loyal – bis heute. Die gelungene informative Veranstaltung endete mit einem französischen Frühstück im Hotel. 😊

Der letzte Tag stand für die Schülerinnen und Schüler zur freien Verfügung. So konnte man, wenn man wollte, z.B. noch einmal in Ruhe eines der zahlreichen Pariser Museen besuchen, z.B. die Impressionisten im Musée d`Orsay – schön bunt 😊 – besuchen und eine echte Pariser Zwiebelsuppe genießen. Kurz vor der Fahrt zum Gare de l`Est mussten wir leider feststellen, dass die Metrostation Porte de Clignancourt wegen einer möglichen Bombe geschlossen war. Aber die Wache haltenden Beamten wussten, dass ein Ersatzbus auf der gegenüberliegenden Straßenseite abfuhr. Um 17 Uhr saßen alle nach einer erlebnisreichen Woche erschöpft und müde im Zug nach Frankfurt. Es herrschte zunächst „sieste“. Für die beiden Lehrerinnen gab es nach dieser Pause noch eine Fortbildung in puncto Social Media von Lena Anders und Vanessa Werner, die uns zeigten, wie man Posts auf Instagram attraktiver gestaltet. Danke dafür!

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