Die Bergiusschule gratulierte am letzten Schultag vor den Osterferien den diesjährigen Siegern des Hotelkonzept-Awards. Die Gewinner 2024 sind Leo Hary, Moritz Krämer, Emil Liebel, Maggie Urban, und Vanessa Werner mit ihrem „Ufer Hotel“, ganz dicht gefolgt vom „The Share / Tapeo“, welches Magdalena Budimir, Kassian Börner, Amelie Fischmann und Anna Habenicht entworfen haben. Auf dem 3. Platz landete die Idee vom „Gartenhaus“, die Fabian Afentoulidis, Amelie Dietle, Philip Raffel, Lorène Schmied und Lea Turbull entworfen haben.
In diesem Jahr waren die Projektarbeiten, die im Rahmen der Zusatzqualifikationen Hotelmanagement/Küchenmanagement sowie Trendgastronomie geschrieben werden müssen, besonders hochkarätig, weil spannend und kreativ, dabei zugleich wohl durchdacht und in sich schlüssig, so dass der Jury, bestehend aus Führungskräften aus Hotellerie und Gastgewerbe sowie Berufsschullehrern, die Entscheidung keineswegs leichtfiel und die Beurteilung der drei Sieger-Konzepte sich nur durch eine minimale Anzahl von Punkten unterschied. Ausnahmslos legten die sechs Azubi-Teams bei ihren eindrucksvollen Hotelkonzepten großen Wert auf Nachhaltigkeit und Diversität in der Unternehmenskultur. Überdies sollen die Gastronomieangebote für jedermann erschwinglich sein.
Das Uferhotel, Platz 1, möchte sogar Luxus mit Nachhaltigkeit und einem veganen gastronomischen Angebot vereinen, ein Vorhaben, das ganz und gar nicht einfach zu bewerkstelligen ist. Es soll bei Kochkursen, Weinverkostungen und der werblichen Herausstellung des Hotels als Yoga-Retreat gelingen. Alle Hotelinformationen sowie Speise- und Getränkekarten werden nämlich ausschließlich auf Tablets bereitgestellt. Die Speisekarte wiederum besticht durch Angebote wie Grünkohlchips mit Aioli, mit Bourbon-Vanille verfeinertes Matcha Soufflé, Zitronen-Thymianrisotto mit Azukibohnen mit frischem Kräuteröl oder Pistazien-Crème-Brûlée mit Orangen-Zesten. Hm … lecker. Da kann man die Hoteleröffnung kaum erwarten!
Das zweitplatzierte Hotel The Share / Tapeo ist gleich als Non-Profit-Organisation angelegt. Der Gewinn wird an Institutionen zur Bekämpfung des Hungers in der Welt gespendet. Es legt besonderen Wert auf zwischenmenschliche Interaktion und möchte ein Ort für jedermann sein. Ein Aufenthalt dort soll z.B. durch Spieleabende, Co-Working-Bereiche, Bestell-Cubes oder eine Foto-Box Gemeinschaftserlebnisse schaffen. Deswegen kümmert sich das Hotel auch um die Zustellung von Nachrichten der Gäste an andere Hotelgäste. Das Teilen der Speisen ist der Kerngedanke aller gastronomischen Angebote: z.B. dürfen die Gäste Garnelen aus hessischer Aquazucht mit karamellisiertem Karottenpüree, Kohlroulade 2.0 mit fermentierten Pilzen und Linsen sowie Birnen-Panna-Cotta genießen.
Das Gartenhaus fokussiert sich mit Events wie Ostereiersuche, Kürbisschnitzen oder Konzerten und Ausstellungen lokaler Künstler, Yoga- und Kochworkshops und Gastronomie auf Lokales aus Hessen bei fairen Preisen für jeden Geldbeutel bis hin zum Studierenden. In das Konzept passen folgerichtig saisonale lokale Speisen aus Hessen, die bei jungem Publikum ein Revival erleben sollen. So erwartet den Gast als Entrée beispielsweise Sauerteigbrot mit Butter und Kerbel oder Himmel und Erde mit hausgemachter Blutwurst. Es sollen nämlich alle Teile der Tiere für die Speisekarte Verwendung finden. Als Hauptgang wird beispielweise Graupenrisotto mit grünem Spargel, Kirschtomaten und Pistazien angeboten und als Dessert darf der Gast sich auf Apfelweinsorbet mit weißer Schokolade und Stachelbeeren freuen. Die Rezepte für diese auch durch importierte Zutaten aufgefrischten und verfeinerten hessischen Spezialitäten lassen sich sogar im hauseigenen Gift-Shop als Gartenhaus-Kochbuch erwerben.
Der Preis wird seit 2021 jährlich an die angehenden Absolventinnen und Absolventen der Ausbildungsberufe Hotelfachfrau / Hotelfachmann, Köchin /Koch und Restaurantfachmann / Restaurantfachfrau verliehen, die parallel zu ihrer auf 2 Jahre verkürzten traditionellen Ausbildung die Zusatzqualifikationen (ZQ) „Hotelmanagement/Küchenmanagement sowie Trendgastronomie“ erwerben. Neben betriebswirtschaftlichen Inhalten vermittelt diese ZQ ebenfalls vertiefende Kompetenzen in Französisch und Spanisch. Eine der Kernaufgaben für die Schülerinnen und Schüler ist die Erarbeitung eines Businessplans für ein neuartiges Hotel- und Gastronomiekonzept im zweiten Ausbildungsjahr, das sie dann kurz vor Beginn der Abschlussprüfungen einer sechsköpfigen „Investoren-Jury“ präsentieren. Die Ausarbeitung des Hotel-Projektes erfolgt in Gruppen unter der Regie des DEHOGA Hessen e.V..
Folgerichtig gratulierte der DEHOGA Frankfurt Rhein-Main, vertreten durch Herrn Gisbert J. Kern, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands, und Frau Elftmann den diesjährigen Auszubildenden mit Zusatzqualifikation BWL und überreichte ihnen am Freitag, den 22. März 2024 die Zertifikate für die Präsentation ihrer großartigen Hotel-Ideen. Das Gründerteam des Ufer Hotels wurden vom DEHOGA Frankfurt Rhein-Main zur Belohnung mit Hotelübernachtungen für zwei Personen im Hilton City Center Frankfurt bedacht, das Team von The Share / Tapeo erhielt Dinner-Gutscheine für das Restaurant im Holiday Inn Frankfurt Alte Oper. Alle Drittplatzierten durften sich über Gutscheine für ein Abendessen für zwei bei MoschMosch freuen.
Text und Fotos Ilga Schütte