Warum ein Workshop übers Verpackungsparen?
Sommer, Sonne, Strandurlaub: Ein Taucher schwimmt über Korallenriffe im Indischen Ozean vor Bali. Um ihn herum bunte Fische. Nein, es sind keine schillernden, bunten Fische, die über, neben und unter ihm schwimmen, sondern Plastikmüll in allen erdenklichen Formen, Farben und Größen. „In den 1950ziger Jahren wurde weltweit etwa eine Million Tonnen Plastik produziert, im Jahr 2002 waren es bereits 200 Millionen und heute sind es knapp doppelt so viele Tonnen und diese Kunststoffe landen irgendwann auch im Meer“, erklärt Umweltlotsin Marisa Fischer. Die Referentin der Verbraucherzentrale Hessen ist heute in der Klasse 11BFS1 und leitet den Workshop „Werde Verpackungssparprofi“. Ein solcher oder eine solche zu werden ist, mit Blick auf die enorm gestiegene Kunststoffproduktion, mehr als wünschenswert.
Welche Verpackung für Tomatensoße ist die beste?
Nudeln kochen, aber keine Zeit für eine selbstgemachte Tomatensoße? Wer kennt das nicht? Also, schnell in den Supermarkt. Vor dem Regal fällt die Auswahl nicht leicht. Für welche Tomatensoße würde sich ein Verpackungsprofi entscheiden? Tomatensoße im Einwegglas oder in der Dose, im Verbundkarton oder im Mehrwegglas aus der Region? Die umweltfreundlichste Verpackung ist die letztgenannte, gefolgt vom Verbundkarton, also einer Verpackung aus Papierfasern, Aluminium und Kunststoff. Auf Platz drei landen Tomatensoßen im Einwegglas und in der Dose. Diese schneiden durch den hohen CO2-Ausstoss bei der Herstellung besonders schlecht ab.
Daumen hoch oder runter?
In Gruppen diskutieren die Schülerinnen und Schüler die Eigenschaften unterschiedlicher Verpackungsmaterialien wie Kunststoff, Papier, Metall und „Bio-Kunststoff“. Das Ergebnis ist eine bunte Übersicht mit Daumen hoch, runter oder Daumen in der Mitte für Ressourcenverbrauch, Recycling, Belastung für Umwelt und Gesundheit und die Handhabung der Verpackungen.
Am Ende des Workshops schlüpfen die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von Lebensmittelherstellern. Sie überlegen mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix, welche Verpackungen für ihr Produkt am besten geeignet ist und entwickeln optimale Verpackungslösungen für Süßigkeiten und Apfelsaft. Das Fazit: Viel gelernt; ab heute wird Plastik gespart!
Mehr Infos, wie wir die 227,5 Kilogramm Verpackungsmüll (pro Kopf pro Jahr) reduzieren können, gibt es hier: www.verbraucherzentrale-hessen.de/plastiksparen