Besuch bei Signora Regina und dem besten Oenologen des Jahres
„Don’t call it „méthode champenoise“!“, ermahnt Signora Regina vom Weingut Costaripa die Besuchergruppe von der Bergiusschule. Das Weingut am Gardasee ist spezialisiert auf Spumante-Rosé und Rosé-Weine „a lacrima“. Die Auszubildenden im Restaurant- bzw. Hotelgewerbe lauschen gespannt dem Vortrag von Signora Regina, den sie auf Italienisch hält. In ihrer unnachahmlichen leidenschaftlichen Art bringt sie der Besuchergruppe nahe, welche Schritte es braucht, bis der fertige Spumante nach frühestens drei Jahren im Glas perlen kann. Das Foto unten zeigt die Gäste während des Vortrags an den Rüttelgestellen, in denen über Monate sorgfältig die Flaschengärungshefe in den Flaschenhals befördert wird. Danach erfolgen das Degorgieren, die Zugabe der Versanddosage und das Verschließen der Flaschen. Übersetzt wird Signora Regina von den Refa-Azubis Kevin Avato und Daniele Brizzi. Beide stammen aus alteingesessen italienischen Gastronomen-Familien im Rhein-Main-Gebiet und beherrschen fließend beide Sprachen.
Weingut-Chef Mattia Vezzola wurde mehrfach zum besten Oenologen des Jahres in Deutschland und Italien gewählt. Er ist ein wahrer Qualitätsfanatiker und Verfechter des „Chiaretto“, dem typischen Rosé am Gardasse. Außerdem pflegt und nutzt er historische Rebsorten wie den Groppello, eine höchst diffizile Rebsorte, da die Traube sehr kompakt wächst und gleichzeitig sehr dünne Beerenhäute hervorbringt. Auch auf die Gefahr hin, dass bei ungünstigen Verhältnissen große Ertragseinbußen hinzunehmen sind. Denn die dünnen Häute können eine Fäulnis und Schimmelbildung begünstigen.
Besonderen Wert legt der Oenologe natürlich auch auf seinen „a lacrima“. Das Besondere an diesen Weinen: der Most tropft von der roten Maische lediglich ab; es erfolgt keine Pressung. Daher haben „a lacrima“-Weine ihre delikate Farbe und das besonders mineralische bis salzige Aroma.
Es versteht sich von selbst, dass die Azubis – und natürlich auch ihre Lehrer, Manfred Luff und Dr. Frank Krause – sich nicht entgehen lassen, diese edlen Tropfen gleich vor Ort zu degustieren.