Diese Frage stellen sich viele nach der Schule und die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Oft wird sich nach dem Abitur für die Universität entschieden, da die Karrierechancen sowie die Gehälter vielversprechender erscheinen als in einem handwerklichen Beruf.
Genau diesem Thema widmet sich die Ausstellung „Mythos Handwerk- Zwischen Ideal und Alltag“ des Museums für angewandte Kunst, die ihr noch bis zum 11. September besuchen könnt.
Im Rahmen der Ausstellung veranstaltete das Museum in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main eine Podiumsveranstaltung mit dem Thema „Werkstatt oder Universität – wo liegt die gemeinsame Zukunft?“.
Ich durfte als ehemalige Lehramts-Studentin und jetzige Konditorin im ersten Lehrjahr mit auf dem Podium sitzen, um von meiner persönlichen Geschichte, meinen Erfahrungen und meinen Entscheidungen zu berichten.
Nachdem ich mir nach dem Abitur ein Jahr Auszeit genommen habe, musste ich mich entscheiden, wie es weiter geht. Dabei stellte ich mir nicht wirklich die Frage, ob ich in einen handwerklichen Beruf einsteigen möchte. Also entschied ich mich für das Lehramtsstudium. Das Studium hat mir zwar Spaß gemacht, ich merkte aber relativ schnell, dass der Beruf der Lehrerin momentan doch nicht das ist, was ich mir für mein Leben auf Dauer vorstellen kann. Ich habe mich dann dazu entschieden, mein Studium abzuschließen, im Anschluss aber eine Ausbildung zur Konditorin zu beginnen.
Über diesen Schritt habe ich eine lange Zeit nachgedacht, denn der Lehrer*innenberuf ist in vielerlei Hinsicht vielversprechender als so mancher Beruf im Handwerk. Für mich zählte letztendlich die Tatsache, dass mich das Konditoreihandwerk mehr erfüllen würde als die Arbeit in der Schule. Trotz dessen, dass ich den Schritt in das Referendariat zu gehen zu diesem Zeitpunkt nicht gegangen bin, war mein Studium nicht umsonst. Mit meinem Studienabschluss und meiner Ausbildung bleiben mir am Ende viele verschiedene Wege offen.
Ich hoffe, mit diesem kleinen Beitrag etwas Mut und Motivation zu schaffen, das Positive in einer beruflichen Umorientierung zu sehen und den Beruf auszuüben, der einen glücklich macht!
Wenn ihr mehr über das Thema und die Geschichten von ehemaligen Studierenden, die sich doch für das Handwerk entschieden haben, erfahren wollt, hört euch doch den Podcast „Meister oder Master- die Suche nach dem richtigen Ausbildungsweg“ des HR Info an.
Meral Ayazoglu, Klasse 10CO
Foto: Felix Wachtendörfer