Ausstellung PsychMobil in der Caféteria
„Was meint ihr, wie viele Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an einer Depression?“, fragt Mariam Modjokobo in die Runde. In dieser stehen die Schülerinnen und Schüler der 10BFS1. Sie sind am Dienstagmittag die ersten, die die mobile Ausstellung Psychmobil in der Caféteria besuchen. Mariam Modjokobo, die Schulsozialarbeiterin der Bergiuschule und Marla Gollnick, ihre Kollegin von der Werner-von-Siemens-Schule, die die Ausstellung zusammen organisiert und mit aufgebaut haben, erwarten gespannt die Antworten der Jugendlichen. „Richtig“, bestätigt Marla Gollnick. „20 Prozent aller jungen Menschen sind – nur zeitweise oder dauerhaft – von einer psychischen Ausnahmesituation betroffen. Oder anders ausgedrückt: Jede/r Fünfte.“
Psychische Schwierigkeiten oder Probleme gibt es viele: Depressionen, Ängste, Essstörungen, Sucht, selbstverletzendes Verhalten oder Suizid. Über dieses „Anders-sein“ informieren die Ausstellungs-Schautafeln des Gesundheitsamts der Stadt Frankfurt. Sie informieren und regen zum Nachdenken an. Aber dabei soll es nicht bleiben. „Das Ziel der Ausstellung ist es, psychische Erkrankungen sichtbar zu machen und zu enttabuisieren. Und das geht am besten, indem man anfängt, offen darüber zu reden,“ weiß Mariam Modjokobo. Denn eines ist ganz sicher: Nicht darüber sprechen zu können, erhöht den Druck auf Betroffene. Sich jemandem anvertrauen zu können, sich öffnen und mit anderen zu reden, ist wichtig und entlastet.
Die Schülerinnen und Schüler aus der 10BFS1 hören, zurück in ihrem Klassenraum, die erste Strophe des Songs „Spätes Erwachen“ von Megaloh & Majan und schreiben, inspiriert von ihrem Ausstellungsbesuch, eine zweite individuelle Strophe dazu. Und die ist und bleibt für jede und jeden ganz persönlich.
Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Mai in der Caféteria zu sehen. Info-Material liegt zum Mitnehmen aus: Eine Broschüre für junge Menschen, die psychische Probleme haben, und für ihre Freundinnen und Freunde und ein Hilfe-Flyer im Hosentaschenformat enthält Telefonnummern und Adressen, an die man sich in großen oder kleinen Notlagen wenden kann.