Ein Concept-Map-Praxisimpuls der Bergiusschule und der Universität Gießen auf der Tagung der Gesellschaft für Angewandte Linguistik (GAL)
Wie können mehrsprachige Auszubildende sprachlich so unterstützt werden, dass sie ihre Ausbildung erfolgreich bewältigen? Und welche Angebote – vom BAMF über die Hessische Agentur für berufsqualifizierende Sprache (HABS) bis hin zu regionalen Bildungsträgern wie GFFB oder dem Netzwerk IQ – ermöglichen Deutschlernen im und für den Beruf?
Diese Fragen standen im Zentrum des GAL-Forschungsfokus Geflüchtete, der am 20. bis 21. November 2025 an der Technischen Universität Darmstadt stattfand. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Bildungsorganisationen, Betrieben und Kammern stellten dort erfolgreiche Modelle der berufsbezogenen Deutschförderung vor – vom Sprachcoaching im Betrieb über betriebsintegrierte Lernsettings bis hin zu Qualifizierungsprogrammen für Lernende mit Fluchterfahrung.
Auch die Bergiusschule war durch Inna Anton vertreten, die gemeinsam mit Dr. Lena Bien-Miller (Universität Gießen) ein Kooperationsprojekt präsentierte: wie Concept Maps in der zusätzlichen berufsorientierten Deutschförderung eingesetzt werden können, um komplexe fachliche Inhalte verständlicher und zugänglicher zu machen. Das Projekt zeigte deutlich, dass die Methode für Lernende mit Migrationserfahrung anspruchsvoll ist und viel Engagement erfordert. Gleichzeitig führt genau diese intensive Arbeit dazu, dass sich die Lernenden viel tiefer und gründlicher mit dem Text auseinandersetzen. Dadurch verstehen sie fachliche Inhalte sicherer, erkennen Zusammenhänge schneller und gewinnen an Selbstständigkeit im Umgang mit Fachwissen. Ein weiterer positiver Effekt: Die Concept Maps gaben den Lernenden eine klare Struktur an die Hand, anhand derer sie Inhalte freier, sicherer und verständlicher präsentieren konnten – ein Hinweis darauf, wie sehr sich ihr Verständnis vertieft hatte.
Für die Bergiusschule war die Teilnahme an der Tagung eine wertvolle Gelegenheit, sich mit Akteurinnen und Akteuren wie dem BAMF, dem IQ-Netzwerk, HABS oder GFFB auszutauschen. Die Anregungen aus dem Forschungsfokus fließen in die Weiterentwicklung der eigenen Deutschförderangebote ein und unterstützen unsere Schule dabei, junge Menschen mit unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen auf ihrem Weg durch die Ausbildung zu begleiten.

Text & Fotos Inna Anton





