Time to say goodbye

Studierende der Fachschule für Lebensmitteltechnik verabschiedet

„Ich weiß gar nicht, was ich jetzt mit meiner freien Zeit anfangen soll“, sagt Lukas Lahr. Damit spricht der frischgebackene Lebensmitteltechniker am Freitagabend vielen seiner Mitstudierenden aus der Seele. Vier Jahre lang haben die 32 jungen Frauen und Männer in der Fachschule für Qualitätsmanagement und Lebensmitteltechnik an der Bergiusschule neben ihrer normalen Berufstätigkeit auch noch die Schulbank gedrückt: Jeden Dienstag- und Donnerstagabend sowie samstags von 8.00 bis 14.00 Uhr. Die Anstrengungen und Entbehrungen haben sich gelohnt, denn Freitagabend überreichten Dr. Paul Koszuszeck, stellvertretender Schulleiter, Dr. Annette Gans, Klassenlehrerin der 08LM, und Sonja Steppich, Klassenlehrerin der 04QM, den stolzen Absolventen die Abschlusszeugnisse. Damit sind erstere nun ganz offiziell staatlich geprüfte Lebensmitteltechniker mit dem Schwerpunkt Lebensmittelprüfung und Entwicklung. Aber auch für die Studierenden der Klasse 04QM gibt es etwas zu feiern: Sie haben die erste Stufe der Ausbildung erfolgreich absolviert und sind nun Qualitätsmanager für Lebensmittelsicherheit.

Neben dem Kräutergarten auf dem unteren Schulhof sitzen die „Kleinen“ und „Großen“ der Fachschule für Lebensmitteltechnik glücklich und stolz im Schatten der großen Linde und feiern – zusammen mit ihren Lehrkräften, Ehepartnern, Freunden, Eltern, Geschwistern und einer ganzen Schar kleiner Kinder. Spätestens jetzt fällt auf, dass die „Kleinen“ und „Großen“, wie die Studierenden von den in der Fachschule unterrichtenden Lehrkräften liebevoll genannt werden, sich keineswegs nur auf ihr Alter beziehen kann. Während es für die Qualitätsmanager (die „Kleinen“) jetzt in die wohlverdienten Schulferien geht, heißt es Abschiednehmen von den Produktentwicklern (den „Großen“).

Nach vier gemeinsamen Jahren schwingt neben der großen Freude über die erfolgreichen Abschlüsse natürlich auch ein bisschen Wehmut mit. „Ich habe größten Respekt vor der Leistung und dem Durchhaltevermögen der Absolventen“, sagt Sonja Steppich, die zusammen mit Dr. Frank Krause, Helmut Hueber und Dr. Annette Gans die Studierenden über die gesamte Zeit unterrichtet und betreut hat. Die Pädagogin ist sichtlich beeindruckt von den Entbehrungen, die die engagierten Frauen und Männer über vier Jahre lang in Bezug auf Familien und Freunde auf sich genommen haben. „Dass sie das über so lange Zeit parallel zur Arbeit durchgehalten haben und Woche für Woche am Abend- und Samstagsunterricht teilgenommen haben, spricht für Wollen und Disziplin“, ergänzt Annette Gans. Ihr Kollege Hueber findet es bemerkenswert, wie sehr sich die Studierenden entwickelt haben und sich mit anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Themen auseinandergesetzt und planvoll ideenreiche Produkte entwickelt haben. „Es freut mich, dass sich der Besuch der Fachschule für einige auch schon während der Ausbildung in mehr Verantwortung, neuen Tätigkeitsfeldern oder mehr Geld im Job ausgezahlt hat“, ergänzt Frank Krause.

Einer von denen, für die sich die Zeit auf der Bergiusschule bereits jetzt bezahlt gemacht hat, ist Karol Burak. „Ich bin zwar froh, dass ich das Ganze jetzt hinter mir habe“, gibt er lachend zu, „aber ich würde es definitiv noch mal machen“. Der Produktentwickler und zweifache Vater hatte vor zwei Jahren seine Projektarbeit zum Qualitätsmanager über Kartoffelchips erstellt und arbeitet jetzt bei einem marktführenden Unternehmen aus der Snackbranche. „In vier Jahren zwei Jobwechsel, zwei Kinder und Produktentwickler – ich habe mein Ziel erreicht“, freut sich der 29-jährige. „Ohne die Unterstützung meiner Frau hätte ich das nicht geschafft“.

Durchhaltevermögen ist sicherlich eine Eigenschaft, über die sie alle verfügen, die an diesem Abend auf dem Schulhof ihren Abschluss feiern. Davon können auch Daniel Terweiden und Maximilian Busse ein Liedchen singen. „Nach einem anstrengenden und hektischen Tag in der Großküche musste ich mich oft aufraffen, abends noch zur Schule zu kommen“, erzählt Maximilian Busse, Vater einer acht- und einer vierjährigen Tochter. „Aber wenn man erst mal da war, hat man auch viel gelacht“, erinnert sich Daniel Terweiden, bevor er losrennt, um sich um seinen knapp einjährigen Sohn zu kümmern, der flink auf die Treppe zum oberen Schulhof gekrabbelt ist und bereits die ersten Stufen auf allen Vieren erklommen hat.

Auch für Christopher Ritsert waren die vier Jahre eine schöne Zeit. Dennoch weiß er, dass er sich jetzt den Draht zu seinen so lang vernachlässigten Freunden und Bekannten wieder aufbauen muss. Neben der Arbeit und dem Schulbesuch bleibt für Freizeitaktivitäten nicht allzu viel Zeit, das bestätigen auch Sina Schott und Sandra Esser. „Soziale Kontakte brechen fast komplett ab“, pflichtet Peter Fuchs ihnen bei. Für ihn war es aber besonders erfrischend, mit vielen jungen Leuten zusammen zu arbeiten. Fuchs ist mit seinen 50 Jahren der Klassenälteste. Aber auch nach dem Abschluss braucht er den Kontakt zu den „Youngsters“ nicht zu verlieren. Die Produktentwickler sind per WhatsApp vernetzt und bleiben damit bestens informiert über zukünftige berufliche und private Veränderungen.

Die Qualitätsmanager kommen nach den Ferien zurück an die Bergiusschule und nehmen dann die zweite Stufe ihrer Ausbildung in Angriff. „Wir sind eine coole Klasse, die super zusammen gefunden hat“, beschreibt Simon Varelmann die Stimmung in der 04QM. „Man trifft sich sogar privat“, fügt Daniela Heidecker hinzu. „Unsre Zusammenarbeit empfinde ich als befruchtend und unsere Lehrer waren immer offen für uns und unsere Ideen. Sie hatten auch Verständnis dafür, wenn wir nach 20.00 Uhr auch mal richtig fertig waren und nicht mehr ganz so ausgeruht und konzentriert waren, wie Schüler es eigentlich sein sollten“, weiß sie zu berichten. Darüber hinaus lobt sie auch die Geduld der Lehrkräfte. „Herr Hueber hat mir wohl fünfmal die Fettbestimmung erklärt. Das war für mich bis dahin ein Buch mit sieben Siegeln“, erzählt sie lachend. Auch Andrey Boyko bedankt sich bei seinen Lehrern: „Sie haben tolle Arbeit geleistet, meine Stärken und Schwächen erkannt und mir sehr weitergeholfen“, sagt der gebürtige Sankt Petersburger, lächelt und wendet sich dann wieder dem Grill zu. Die nächste Runde Würstchen ist fertig. Das Fest geht weiter – bis in den späten Abend.

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